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26.12.2020 / cso PC-Ansicht
Lost Grounds:
Folge 9: Heinrich-Strunk-Straße (DJK Juspo Essen-West)
Die schon im Betrieb ungastliche Sportanlage an der Heinrich-Strunk-Straße empfing Uhltra jr auch in geschlossenem Zustand nicht gerade mit offenen Armen: Noch nie war bislang es so schwierig gewesen, einen Fuß auf oder wenigstens einen Blick in den Lost Ground zu bekommen. Offenbar gibt es in Sachen Sicherung einen deutlichen Unterschied zwischen städtischen und privaten Brachflächen: Der Apotheken-Zulieferer NOWEDA, der hier ein neues Verwaltungsgebäude errichten will, hat mit Bauzäunen wahrlich nicht geknausert. Den besten Blick bekommt man bezeichnenderweise vom Parkplatz des angrenzenden Finanzamtes für Groß- und Konzernbetriebsprüfung. Wer gut mit Bauarbeitern kann, hat auch die Möglichkeit, ein Auge auf das andere Ende des Grounds zu werfen. Hier entsteht seit 2008 die DİTİB-Zentralmoschee. Ein Ende ist nicht in Sicht und die nächste Großbaustelle im Umfeld bereits geplant: Die erst im Jahr 1972 gegründete und dennoch bereits völlig marode Gesamtschule an der Bockmühle, um deren Sportplatz es sich bei unserem heutigen Sujet vornehmlich handelte, soll für circa 90.000.000€ neu gebaut werden.

Hauptnutzer im Vereinsbereich war die DJK Jugendsport Essen-West 1920. Juspo, das seine im III. Reich verbotene Fußballabteilung erst 1960 wiederbelebte, kam über einige Zwischenstationen, von denen die Hamburger Straße demnächst ebenfalls eine Würdigung im Blog der Uhltras erfahren soll, 1982 auf die Anlage unweit des Bahnhofs Essen-Frohnhausen. Zwei seiner vier Aufstiege in die Kreisliga A feierte der Club an der Heinrich-Strunk-Straße; zuletzt gelang dieser Coup 2001 (mehr zur Vereinsgeschichte auf der Homepage von Juspo).

Zu dieser Zeit hatte Juspo West im FC Alanya 1990 bereits einen Untermieter, der vor allem neben dem Platz immer für eine Schlagzeile im Sportteil der Lokalzeitung gut war. Der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich bspw. an ein Auswärtsspiel von Eintracht Borbeck, das nach ordentlich Stunk satte 20 Minuten Nachspielzeit bekam (Link zum Spielbericht). Vor fünf Jahren, Alanya war bankrott in der C-Liga gestrandet und hatte nur noch eine Mannschaft, verpasste sich der Verein eine neue Satzung und einen neuen Namen: Alemannia Essen. Wie es zum kuriosen neuen Wappen kam, lassen wir Alemannia Essen selbst erläutern: "Im Vereinswappen sollte ein Tier enthalten sein, welches für Stärke steht, allerdings nicht ursprünglich in Deutschland heimisch ist und erst integriert werden muss. Der Bär als Zeichen für Stärke war relativ naheliegend. Den Eisbären, der zwar stark aber ursprünglich nicht in Deutschland heimisch ist, gilt es in Zukunft sportlich zu integrieren." (Quelle: Facebook-Profil des Clubs).

Alemannia und Juspo tragen ihre Heimspiele seit 2017 im Krupp-Park aus - zusammen mit TuRa 1886 Essen, deren alter Platz das Thema von Folge 6 war. Für die Gesamtschule Bockmühle und die benachbarte Grundschule wurde der Bolzplatz gleich gegenüber dem alten Ground schon ein Jahr zuvor auf Wettkampfmaße erweitert.


       
       
Fotos: cso
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