31.03.2024: VfL Bochum 1848 - SV Darmstadt 98 (NEF muss es richten.)
01.04.2024: FC Neukirchen-Vluyn - SV Budberg (Oster-Hopping zum Kreispokal Moers)
01.09.2019 / cso PC-Ansicht
Kreisliga C Wuppertal:
Langenberger SV II - Breite Burschen Barmen III 13:0 (7:0)
Mit Leidenschaft für das Kleeblatt

Da wohnt der jüngere Uhltra 17 Jahre lang permanent und weitere sechs Jahre temporär in gerade einmal 657m Luftlinie Entfernung zu einem Fußballplatz und hat sich dort doch noch nie ein Spiel angesehen. Dieser untragbare Zustand musste geändert werden, und so suchte der Blog am Sonntagmittag das Stadion Bonsfeld, Heimat des Langenberger SV, zu einer Kreisliga-C-Partie auf.

Gegründet im Jahre 1905 als Teutonia Nierenhof, schaut der LSV auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Seinen heutigen Namen erhielt der Club 1922 in Folge einiger Fusionen, seinen Platz am Jahnhaus bereits zwei Jahre später. Einen besonderen Coup landete der Langenberger SV nach dem Krieg: 1950 wurde die Schalker Legende Fritz Szepan als Trainer verpflichtet. Später schaffte es der Verein mehrmals in die Landesliga; 1974-1977 spielte der LSV sogar in der Verbandsliga. Heute werden am Jahnhaus deutlich kleinere Brötchen gebacken: Die erste Mannschaft tritt in der Niederbergischen Kreisliga A an, die Reserve in der Kreisliga C.

Präsent ist der Langenberger SV in den lokalen Printmedien vorwiegend durch seine Spielstätte, das Stadion Bonsfeld. Bereits 2001 mit einem Kunstrasen ausgestattet, darbt die Anlage seit geraumer Zeit dahin, weil die Politik die Örtlichkeit gerne anderweitig nutzen möchte. Mal ist von einer Wohnbebauung die Rede, mal von einer Mischung aus Häusern und Gewerben, mal von einem Flüchtlingsheim. Für eine nicht-sportliche Nutzung wurde sogar der Status als Überschwemmungsgebiet des angrenzenden Deilbachs als "Vermessungsfehler" abgetan; man habe wohl "ein Mäuerchen übersehen". Der LSV ist auf seinem Platz also nur noch geduldet, eine Sanierung von städtischer Seite nicht mehr vorgesehen. Schäden wie ein Moosbefall im vergangenen Jahr muss der Club selbst beheben. Unter solchen Vorzeichen und mit ständig drohendem Umzug ins Nizzatal, wo Lokalrivale Blau-Weiß auf einem top-modernen Geläuf spielt, kann der Mitgliederschwund des LSV niemanden verwundern. Provinzposse am Rande: Zwischenzeitlich durfte der Club, den die Stadt so gerne aus seiner Heimat verdrängen würde, dem TVD Velbert für seinen Spielbetrieb Asyl gewähren - dieser bekam nämlich eine neue Anlage. Im Mai gab es dann leichte Entwarnung: Der Langenberger SV darf (mindestens) bis 2026 auf seinem Platz weiterspielen.

Die sportlichen Startvoraussetzungen für das Kreisliga-C-Spiel zwischen der zweiten Mannschaft des LSV und der dritten von Breite Burschen Barmen hätten unterschiedlicher kaum sein können: Während Langenberg alle seine drei Saisonspiele gewonnen hatte, standen für die Gäste vier Niederlagen in Folge zu Buche. Barmen geriet dann auch gleich unter Druck und konnte sich bei Torwart Marian Jehl bedanken, dass er gegen Tobias Kruczek eine super Parade auspackte (3.´). Wenig später fing Langenberg dann einen Abstoß ab, und Dimitrios Anastasopoulos legte Mustafa Babai das 1:0 auf (s. Foto). Einige Hochkaräter später bediente Dirk Vuillot Anastasopoulos mit einem Querpass zum 2:0. Der Bann war nun gebrochen, und der LSV überrannte die hoffnungslos unterlegene Abwehr der Breiten Burschen im Minutentakt. Mustafa Babai (3) und Dimitrios Anastasopoulos machten das halbe Dutzend voll. Den Schluss punkt unter eine höchst einseitige erste Halbzeit setzte abermals Anastasopoulos nach einem Stockfehler des Barmer Torwarts.

LSV-Trainer Tim Liedtke stellte in der Kabine auf ein 3-4-3 um, sah vorerst aber nur das 8:0 durch seinen Kapitän Jan Kapuczinski. Zwanzig Minuten lang durfte sich Barmen etwas entspannen, bis Langenberg wieder anzog: Andreas Groß (2), Ersin Erdogrul und Dimitrios Anastasopoulos (2) stellten den 13:0-Endstand her. Für die Breiten Burschen reichte es zumindest für einen Torschuss durch Salvatore Porfidio (71.´) und einen unvollendeten Konter von Justyn Hönicke und Ersin Öksüzce (89.´).

LSV II: Kottkamp - Vuillot, Barucha, Kruczek, Emmerich - J. Liedtke - Kapuczinksi, Skopo, Erdogrul, Babai - Anastasopoulos. Eingewechselt: Tessmann, Bergmann, Groß.

BBB III: Jehl - Hönicke, Stadnik, Szczepkowski, Shaverdi - Bockmühl, Oberdellmann - Nagel, Stach, Porfidio - Öksüzce. Eingewechselt: Trapp, Ullrich, Paloji, Lietz.

Tore: 1:0 (11.´) Babai, 2:0 (29.´) Anastasopoulos, 3:0 (29.´) Babai, 4:0 (31.´) Anastasopoulos, 5:0 (32.´) Babai, 6:0 (33.´) Babai, 7:0 (37.´) Anastasopoulos/ 8:0 (51.´) Kapuczinski, 9:0 (72.´) Groß, 10:0 (75.´) Erdogrul, 11:0 (78.´) Anastasopoulos, 12:0 (82.´) Groß, 13:0 (90.´+1) Anastasopoulos.

Schiedsrichter: Mesut Fitoz (Langenberger SG)

Zuschauer: 20


       
       
   
Fotos: cso
Bild anklicken für größere Darstellung.