31.03.2024: VfL Bochum 1848 - SV Darmstadt 98 (NEF muss es richten.)
14.04.2018 / cso PC-Ansicht
Oberliga Niederrhein:
ETB Schwarz-Weiß - SSVg. 02 Velbert 2:3 (0:1)
Das letzte Aufgebot

Gehörig improvisieren musste ETB-Trainer Manfred Wölpper vor dem Oberliga-Heimspiel gegen die SSVg. Velbert. Es fiel diesmal nämlich nicht bloß das bekannte, sich nicht lichten wollende Lazarett aus, sondern auch gleich drei gelbgesperrte Stammkräfte. Für Ömer Erdogan rückte Damian Peterburs ins zentrale Mittelfeld, Rechtsaußen Danny Walkenbach wurde durch Oh Jun-Myeong ersetzt, anstelle von Stürmer Malek Fakhro kam Kenson Götze zu seinem ersten Startelfeinsatz.

Funktionsfähig war dieser ETB nur bedingt, zumal in der ersten Halbzeit etliche Spieler nur als Totalausfall bezeichnet werden konnten. Noch vor der Pause hatte Manfred Wölpper genug gesehen und nahm Damian Peterburs vom Platz. Peterburs war beileibe nicht der schlechteste Schwarz-Weiße gewesen, aber durch die Hereinnahme von Kohei Yokozawa konnte auf eine Viererkette umgestellt werden und das eklatante Loch auf der rechten Außenbahn gestopft werden. Zu diesem Zeitpunkt führte Velbert freilich schon mit 1:0, weil Essen nach einer eigenen Ecke zu zögerlich nach hinten gelaufen war. Als letzter Mann ging Bünyamin Sahin gegen Michael Smykacz zum Ball und produzierte mit Velberts Stürmer zusammen eine Bogenlampe, an die Johannes Focher im ETB-Tor nicht mehr kommen konnte. Kapitän Robin Fechner schimpfte minutenlang wie ein Rohrspatz über die fehlende Laufbereitschaft seiner Kameraden. Eine Viertelstunde nach dem Rückstand ließ sich freilich auch Fechner selbst von Moses Lamidi austricksen; Focher parierte glänzend, genau wie später gegen Smykacz, der eine Kombination von Robert Nnaji und Massimo Mondello brandgefährlich abschloss. Kurz vor der Pause setzte Marvin Ellmann aus der Distanz ein erstes Lebenszeichen für den ETB. Auf der anderen Seite mussten Focher, Fechner und Girolamo Tomasello gleich darauf wieder Schwerstarbeit leisten, um Julian Krays 0:2 zu verhindern.

Man mag hoffen, dass die in der Halbzeit begrüßten potenziellen Sponsoren aus Korea die ersten 45 Minuten mit dem Bestaunen der schwarz-weißen Trophäensammlung oder dem Austesten des Vereinsheims verbracht haben, denn schlechter als an diesem Samstag war der ETB die gesamte Saison noch nicht.

Nach dem Wechsel kratzte Eren Canpolat zunächst einen Schuss Julian Krays von der Torlinie, bevor wie aus dem Nichts der Ausgleich fiel. Marvin Ellmann setzte auf der linken Außenbahn Kenson Götze ein, der den Ball per Direktabnahme vor das Tor brachte, wo Kohei Yokozawa zum 1:1 einschob. Es kam noch besser: Kevin Kehrmann, der kurz zuvor mit einem Ballverlust Johannes Focher zur nächsten Glanzleistung gegen Kray genötigt hatte, legte Robin Fechner per Eckball das 2:1 auf - vorab angesagt übrigens von ETB-Fanlegende Hermann. Kopfschüttelnd sahen die etwa 150 Zuschauer mit an, wie sich Schwarz-Weiß Essen seine Führung nachträglich verdiente. Dabei verpassten Kohei Yokozawa und zweimal Marvin Ellmann nur hauchdünn die Vorentscheidung für die Hausherren. Velbert sparte sich seine Körner scheinbar für die Schlussoffensive auf und glich in der 86. Minute tatsächlich durch einen tollen Freistoß des Neuzugangs Pascale Talarski aus. Hiermit war der gerechte Spielstand erreicht, doch die Dramaturgie sah noch einen Treffer in der Nachspielzeit vor. Der heute glücklose Marvin Ellmann erzielte diesen nicht - sein Freistoß aus 17 Metern klatschte an die Latte. Dafür stand und lief der Velberter Rechtsaußen Robert Nnaji nach einer schlechten Klärungsaktion des ETB genau richtig und schoss zum 2:3 ein. Schiedsrichter Guido Tenhofen aus Bocholt pfiff das Spiel anschließend nicht mehr an.

Viel Zeit, sich über Pech (HZ 2) und Unvermögen (HZ 1) zu machen, hat der ETB Schwarz-Weiß nicht, denn bereits am Mittwoch gastiert der Reviernachbar VfB Speldorf am Uhlenkrug (19:00 Uhr). Der Blog ist genauso dabei, wie nächsten Sonntag in Cronenberg. Die Mannschaft hat es - im Vorwort der Stadionzeitung von Marketingchef Rolf Landes richtig geschrieben - verdient, dass man ihr auch jetzt, "wenn es nicht mehr um alles geht", die Treue hält.

ETB: Focher - G. Tomasello, Fechner, Canpolat - Oh (90.´+2 Ngwanguata), Peterburs (38.´ Yokozawa), Kehrmann, Sahin - Ellmann, Tsourakis, Götze (83.´ Disci).

SSVg.: Sprenger - Mondello, Schiebener, Andersen, Uzun - Wagener (73.´ Talarski) - Nnaji, Lamidi (63.´ Aydin), Zent, Kray (70.´ Giorgou) - Smykacz.

Tore: 0:1 (12.´) Smycacz/ 1:1 (58.´) Yokozawa, 2:1 (69.´) Fechner, 2:2 (86.´) Talarski, 2:3 (90.´+3) Nnaji.

Schiedsrichter: Guido Tenhofen (DJK Barlo)

Zuschauer: 150