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08.05.2024 / cso  
Oberliga Niederrhein:
ETB Schwarz-Weiß - KFC Uerdingen 05 6:4 (2:2)
Einfach irre

Es gibt diese Fußballabende, die einem als Fan nachhaltig in Erinnerung bleiben. Nicht weil der ETB irgendetwas Wichtiges gewonnen hätte, sondern weil die Art und Weise außergewöhnlich war. Fast auf den Tag genau vor 15 Jahren hatte Schwarz-Weiß ein verloren geglaubtes Flutlichtspiel gegen den Bonner SC, damals Zweiter der NRW-Liga, mit einem irren Finish noch in ein 4:3 verwandelt. Nun bekam der KFC Uerdingen als designierter Regionalliga-Aufsteiger die seltene Magie des Uhlenkrugs zu spüren.

Der ETB erwischte den optimalen Start in den Abend: Samuel Owusu Addai setzte sich auf der linken Außenbahn durch, spielte Mohamed Cissé im Strafraum an, der weiter zu Giuliano Zimmerling ablegte. KFC-Torwart Marvin Gomoluch musste den Ball abprallen lassen, Niko Bosnjak verwandelte zum frühen 1:0. Uerdingen war in der Folge spielbestimmend; die besseren Chancen aber kreierte der ETB. Zimmerlings Zuspiel auf Owusu Addai wurde etwas zu lang, der Abschluss endete am Außennetz (18.'). Eine Minute später schickte Zimmerling Owusu Addai die Linie entlang. Dieser legte blind zu Niko Bosnjak quer - vorbei. Der Uerdinger Ausgleich resultierte aus einem Freistoß nahe der Eckfahne: Frederik Lach klärte zwar zunächst, aber der KFC drückte nach, Michele Cordi wehrte nach vorne ab, dann lag der Ball im Tor. Schwarz-Weiß agierte sofort wieder offensiver, Cissé schickte Bosnjak steil, Golomuch rettete in höchster Not (27.'). Der KFC hatte gefährliche Szenen bei einem weiteren Freistoß aus gleicher Position und nach einem katastrophalen Fehlpass Owusu Addais - hier war Cordis ausgefahrener rechter Arm dem 1:2 im Wege. Kurz nach dieser Aktion flankte Mehmet Dalyanoğlu einmal durch die Uerdinger Hälfte, Gomoluch ließ den scheinbar abgefangenen Ball fallen, Mohamed Cissé staubte ab. Und wieder erhöhte Uerdingen die Schlagzahl. Kurz vor der Pause ein schöner Angriff über rechts, wo Takumi Yanagisawa aus eher schlechtem Winkel und unter Bedrängnis seine individuelle Klasse aufblitzen ließ.

Seine stärkste Phase hatte der ETB unmittelbar nach Beginn der zweiten Halbzeit. David Leinweber, heute rechter statt linker Verteidiger, spielte von der Grundlinie aus Samuel Owusu Addai an, dessen Abschluss dem von Yanagisawa in nichts nachstand - 3:2. Und es kam noch besser: Wieder über rechts spielte Frederik Lach einen schönen Doppelpass mit Owusu Addai, um einen Blick für den im Rücken der Abwehr aufgekreuzten Nico Lucas zu haben - 4:2. Anschließend gab es kaum noch Entlastung für Schwarz-Weiß Essen, wirkliche Torgefahr konnte Uerdingen jedoch auch nicht entwickeln. Zwanzig Minuten vor Schluss touchierte ein KFC-Ball die Querlatte; in Gegenzug hatte Clinton Williams solo das wohl entscheidende fünfte Tor auf dem Fuß; Gomoluch lenkte den Schuss noch um den Pfosten.

In der Endphase dieses mega-unterhaltsamen Fußballspiels gingen dem ETB gegen die Vollprofis aus Uerdingen zusehends die Kräfte aus. Dimitrios Touratzidis vergab freistehend per Kopf nach Freistoßflanke von Maik Odenthal (84.'). Zwei Zeigerumdrehungen später machte Touratzidis es besser und nutzte eine Kopfballstafette zum Anschlusstreffer. Hierbei verletzte sich ETB-Kapitän Frederik Lach am Kopf, bekam einen Turban und musste aus dem Spiel. Die Einwechslung Kamil Poznanskis verweigerte Schiedsrichter Martin Ulankiewicz trotz Torjubel und Unterbrechung. Zu zehnt mühte sich Schwarz-Weiß minutenlang, den Ball ins Aus zu bekommen. Kaum hatte Poznanski den Rasen betreten, folgte der nächste Schock: sechs Minuten Nachspielzeit. Ulankiewicz hatte sich bereits in der Vergangenheit nicht gerade als Freund der Schwarz-Weißen hervorgetan. Derweil der Schreiber dieser Zeilen seinen Unmut über dem Pfeifenmann auskübelte, traf Maximilian Funk schon zum 4:4. Fünf Minuten noch auf der Uhr, das könnte ganz böse ausgehen!

Während die KFC-Fans ihre Pyrotechnik abbrannten und Wetten abschlossen, wer das 4:5 für ihre Farben schießen würde, stand den ETBern das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Fünfte Minute der Nachspielzeit, Freistoß für Essen etwa 30 Meter vor dem gegnerischen Tor. Nico Lucas dreht den Ball vom Tor weg; dieser wird lang und länger; am zweiten Pfosten hält Kamil Poznanski seinen Fuß hin - 5:4 für Schwarz-Weiß. Aber immer noch eine Minute auf der Uhr. Eine? Ulankiewicz schenkt den Uerdingern statt sechs sogar acht Minuten Nachspielzeit. Die vielbeinige ETB-Abwehr haut sich in jeden Ball, dann plötzlich die Gelegenheit zum Kontern: Mohammed Cissé am Ball, links Mehmet Dalyanoğlu, rechts Clinton Williams, dazwischen ein KFC-Verteidiger, am Rand die drohende Abseitsfahne. Aber die drei Essener lösen ihre Aufgabe bestens: Cissé bedient Dalyanoğlu früh genug, dieser überläuft den Abwehrmann, legt zurück zu Williams, und der macht, was er in der Nachspielzeit immer macht - ein Tor. Danach gab es Ulankiewicz auf und beendete die Partie.

Großer Jubel beim ETB über einen Sieg, der nicht mehr und nicht weniger einbringt als Prestige und eine schöne Erinnerung. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie kann, wenn sie will. Uerdingen hingegen darf das 4:6 egal sein, denn Ratingen wird den KFC-Aufstieg nicht verhindern.

ETB SW: Cordi - Leinweber, Lach (89.' Poznanski), Čorović (79.' Gusić), Dalyanoğlu - Shavershyan, Lucas - Owusu Addai (70.' Weihmann), Zimmerling (82.' Kesim), Cissé - Bosnjak (64.' Williams).

KFC: Gomoluch - Schlösser (81.' Zimmermann), Härtel, Blum, Päffgen - Yanagisawa (53.' Gonda), Abel (69.' Funk), Odenthal, Talarski (53.' Lipinski) - Rizzo, Weber (62.' Touratzidis).

Tore: 1:0 (10.') Bosnjak, 1:1 (25.') Härtel, 2:1 (38.') Cissé, 2:2 (45.') Yanagisawa/ 3:2 (47.') Owusu Addai, 4:2 (50.') Lucas, 4:3 (86.') Touratzidis, 4:4 (90.'+1) Funk, 5:4 (90.'+5) Poznanski, 6:4 (90.'+8) Williams.

Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz (DJK Arminia Lirich)

Zuschauer: 650
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