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12.06.2021 / cso  
Lost Grounds:
Folge 39: Löhrerlen (TSV Fortuna Wuppertal)
Bei den Recherchen zu den nunmehr 39 Lost Grounds, die wir Uhltras in unserer Reihe vorgestellt haben, ließ sich immer wieder das eine oder andere Kuriosum finden. Was momentan rund um die Bezirkssportanlage Löhrerlen an der Grenze von Oberbarmen zu Langerfeld abläuft, toppt an Absurdität jedoch vieles. Die Hauptdarsteller der Posse: ein Kunstrasen, der Wuppertaler Regen, der Bundesgerichtshof und eine Stadtverwaltung, die es offenbar dicke hat.

Sportlicher Nutzer der BSA Löhrerlen ist der TSV Fortuna Wuppertal, 1973 aus einer Fusion der TSG Jahn Wuppertal und dem SSV Nächstebreck hervorgegangen. Bereits 1989 stellte dieser bei der Kommune einen Antrag auf Sanierung seiner Sportplätze, den diese jedoch auf die lange Bank schob. Daran änderte auch der größte Erfolg der jungen Fortuna-Vereinsgeschichte nichts: 1994 erreichte die Erste Damen das Endspiel um den Niederrheinpokal und qualifizierte sich zusammen mit dem GSV Moers für den DFB-Pokal, wo es jedoch eine empfindliche Niederlage gegen den FC Rumeln-Kaldenhausen setzte. Ersatzweise durfte Fortuna sein Areal ab 1999 in Eigenverwaltung betreiben; zwei Jahre später wurde das Vereinsheim eingeweiht. Der ersehnte Kunstrasen auf dem vorderen der beiden Aschenplätze wurde erst 2009 verlegt, wobei der Verein stolze 20% der Baukosten stemmte. Seitdem tummeln sich die rund 350 Aktiven des TSV Fortuna verständlicherweise ebendort, während der mit einer Laufbahn versehene hintere Bereich der Bezirkssportanlage für unorganisierte Freizeitathleten freigegeben ist. Bei der Uhltras-Visite drehten trotz Dauerregen zwei Läufer ihre Runden um den augenscheinlich weniger gefragten Tennenplatz, der in seinem Zustand getrost als Lost Ground durchgeht.

Für den TSV Fortuna Wuppertal ließ sich das Spielen auf neuem Untergrund bestens an: Auf Anhieb gewann man die Kreismeisterschaft und zog 2010 in die Bezirksliga ein. Dabei übernahm sich der Club jedoch und wurde umgehend in die Kreisliga B durchgereicht, in der das Team auch heute beheimatet ist.

Erste Pläne zur Aufgabe der Bezirkssportanlage Löhrerlen tauchten 2016 auf. Die Begründung, die Sportplatzfläche sei "untergenutzt", erscheint angesichts der o.g. Mitgliederzahlen durchaus fragwürdig. Im Kern der Sache dürfte es wie meistens in solchen Fällen darum gehen, durch Privatinvestoren und Wohnbebauung möglichst viel Geld in die Kasse zu bekommen. Das Vorhaben ist politisch umstritten; Bagger zur Einebnung sind bislang noch nicht angerollt.

Eine Baustelle wird es in Kürze trotzdem geben, und nun wird es kurios: Der 2009 verlegte Kunstrasen erwies sich binnen kürzester Zeit als mangelhaft. Bei Regenwetter (was es in Wuppertal hin und wieder geben soll) läuft das Wasser nicht richtig ab, sodass Pfützen entstehen, die den Spielbetrieb behindern. Verein und Stadt wollten eine Neuverlegung, der Handwerksbetrieb verständlicherweise nicht. Beide Seiten zeigten sich hartnäckig, zogen eifrig durch die juristischen Instanzen. Selbst als das Oberlandesgericht zugunsten Fortunas urteilte, ging es weiter: Der Garten- und Landschaftsbauer bemühte den Bundesgerichtshof, der seine Klage im Frühjahr 2020 final ablehnte. Zu pfänden war bei diesem im Anschluss nicht viel, weshalb nun die Stadt Wuppertal die benötigte halbe Million Euro vorstreckt - offenbar im guten Glauben, dass ihr das Geld irgendwann erstattet wird. Falls es dazu nicht kommen sollte, darf man sich heute schon auf den Eintrag im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes freuen, denn wir erinnern uns: Der Platz soll ja eigentlich entfernt und bebaut werden...


       
   
Fotos: cso
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