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02.01.2021 / cso |
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Lost Grounds: Folge 11: Levinstraße (RuWa Dellwig) |
Die persönliche Zustellung eines Weihnachtspräsents führte Uhltra jr am kürzesten Tag des Jahres 2020 nach Essen-Gerschede. Die Bezirkssportanlage Dellwig war nur einen kurzen Fußweg entfernt, und so bot sich die Anlage an der Levinstraße natürlicherweise als unser elfter Lost Ground an. Das adventsmäßig geöffnete Türchen im Zaun ermöglichte einen barrierefreien Zugang zu einem Platz, dessen Außenbereiche man ohne großen Aufwand sofort wieder in Betrieb nehmen könnte: Nur etwas Grünschimmer haben die beiden Aschenplätze angesetzt, auf den Stehrängen liegt Herbstlaub, der Tartan-Bolzplatz müsste abgefegt werden, die Beachvolleyball-Anlage wirkt makellos. Dass auf all diesen Plätzen kein Sport mehr getrieben werden darf, ist eine rein politische Entscheidung. Probleme mit dem Lärmschutz haben dazu geführt, dass der erste und einzige Dellwiger Kunstrasenplatz am Sommerbad und eben nicht an der Levinstraße entstanden ist. Die Lärmbelastung durch die Dauerbaustelle der Stadtwerke, die ihren Bodenaushub derzeit meterhoch auf dem Vorplatz der alten Bezirkssportanlage lagern, steht offenbar auf einem anderen Blatt.
Hauptnutzer der Anlage waren seit ihrer Eröffnung im Jahr 1982 die Fußballer des DSC Dellwig 28. Diese hatten es 1949 zur Ruhrbezirksmeisterschaft gebracht und durften anschließend eine Saison Landesligaluft schnuppern, bevor der Niedergang einsetzte. In der Kreisliga A beheimatet, schloss sich die kickende Zunft 2001 RuWa Dellwig an. Drei Jahre älter als der DSC und mit achtbaren Erfolgen im Basketball (Bundesliga) und Tischtennis (2. Bundesliga) ausgestattet, war Fußball bei RuWa bis dahin ein Fremdwort geblieben. Der Erfolg gab der Erweiterung Recht: Zwischen 2003 und 2012 hielt sich RuWa in der Bezirksliga; im Sommer 2020 gelang unter gehörigen Anstrengungen und mit einigen Oberliga-Veteranen die Rückkehr; momentan wird sogar die Landesliga angepeilt.
Seit zweieinhalb Jahren teilt sich RuWa Dellwig mit der traditionell größeren DJK Dellwig 10 deren modernisierten Platz am Sommerbad. Die Beachvolleyballer des VC Borbeck, aus deren Reihen mit Kira Walkenhorst eine umjubelte Olympiasiegerin von Rio de Janeiro hervorgegangen ist, bekommen in diesen Tagen eine neue Heimstatt am Schemmannsfeld in Frintrop. An der Levinstraße sollen perspektivisch Häuser und Wohnungen für etwa 200 Familien entstehen. |
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Fotos: cso |
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