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22.11.2019 / cso  
2. Handball-Bundesliga:
TuSEM Essen - TuS N-Lübbecke 21:23 (10:12)
Erste Heimniederlage

Gegen den traditionsreichen TuS N-Lübbecke ereilte Zweitliga-Spitzenreiter TuSEM Essen die erste Heimniederlage der Saison. Wie schon mehrfach erlaubte sich das Team von Trainer Jaron Siewert eine Schwächephase, die diesmal jedoch so krass ausfiel, dass es am Ende ganz knapp nicht mehr für Zählbares reichte.

Eine geschlagene Viertelstunde lang hatte sich der TuSEM zu Spielbeginn vergeblich um ein Tor bemüht. Der TuS N-Lübbecke, offensiv eher behäbig agierend, nutzte den kollektiven Essener Blackout und machte aus einem 2:0 ein 2:10. Als Cyril Akakpo von rechtaußen den erlösenden dritten TuSEM-Treffer einwarf, schien der Abend dennoch bereits gelaufen. Die Ruhrpottschmiede wies in der Folge allerdings eindrucksvoll nach, warum sie in dieser Saison um den Aufstieg mitspielt: Der eingewechselte Torwart Julián Borchert hielt zwei Bälle, die Abwehr stand plötzlich kompakt, vorne riss die Pechsträhne. Bis auf zwei Tore kam der TuSEM heran, und Dennis Szczesny hätte mit einem frechen Freiwurf sogar noch den Anschlusstreffer verdient gehabt.

Dieser glückte dann nach dem Seitenwechsel, bevor Justin Müller in der 35. Minute zum 12:12 ausglich. Dass Essen das Momentum nicht weiter nutzen konnte, hatte mehrere Gründe: Der Torwartwechsel zurück zu Fredrik Genz war keine kluge Entscheidung des Trainerteams. Offensiv konnten sich die Rückraumspieler am Kreis nicht mehr durchsetzen und verzettelten sich in durchschaubaren Tricks; Tore fielen fast nur noch über die Außen. Nicht hilfreich war zudem die aberwitzig überzogene Zeitstrafenlinie der Schiedsrichter, die jeden Spielfluss zerstörten. 16 Zweiminutenstrafen, darunter auch zwei Rote Karten, verteilten Paulo Ribeiro und Pawel Fratczak, die - und in der Regel wird hier nicht auf Unparteiische geschimpft - das miserabelste Gespann abgaben, das der Blog jemals in der 2. Bundesliga hat pfeifen sehen.

Beim Stand von 19:20, der Ball war gerade am Nettelstedter Tor vorbeigegangen, sah Dennis Szczesny die Rote Karte für ein harmloses Offensivfoul. Seine passenden Worte in Richtung von Paulo Ribeiro zogen eine weitere Zeitstrafe nach sich, sodass der TuSEM die letzten vier Minuten in Unterzahl agieren musste. Damit war die Partie endgültig gelaufen.

Weiter geht es für TuSEM Essen mit einem Auswärtsspiel beim EHV Aue, bevor sich am 06.12. Aufsteiger HSG Krefeld am Stoppenberg vorstellt. Der Blog wird wieder vor Ort sein.

TuSEM: Genz (0/2), Borchert - Beyer (0+4/4), J. Ellwanger (3), Uríos, Akakpo (4), Szczesny (3), Ridder, Müller (2), Firnhaber (1), Seidel, Klingler, Skroblien (3), Zechel.

N-Lübbecke: Tatai (1+0/3), Jepsen (0/1) - Bečvář (1), Genz (2), Walczak (5), Bechtloff (4+2/2), Ebner, Gierak, Bagarić, Strosack (1), Mundus, Spohn (6), Schade, Orlowski (1), Speckmann.

Spielfilm: 2:0 (3.´), 2:3 (8.´), 2:10 (16.´), 8:12 (25.´), 10:12 (30.´)/ 12:12 (35.´), 16:17 (45.´), 19:20 (53.´), 21:23 (60.´).

Zeitstrafen: 9:7

Rote Karten: Bagarić (52.´), Szczesny (57.´).

Schiedsrichter: Paulo Ribeiro/ Pawel Fratczak (TuS Wagenfeld)

Zuschauer: 2.067
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