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05.10.2019 / cso |
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Landesliga: 1. FC Mönchengladbach - Spvgg. Sterkrade-Nord 2:4 (2:1) |
Fight Club
"Vielleicht lohnt sich ja das Spiel." Die Enttäuschung über die weitläufige wie nichtssagende Ernst-Reuter-Anlage des 1. FC Mönchengladbach war groß, zumal gleich nebenan - durch Zufall entdeckt - das kultige Aschenplatzstadion des SV Blau-Weiß Meer zu haben gewesen wäre. Wenigstens erfüllt sich die Hoffnung des ETB-Hoppingduos auf eine interessante Partie: Es gab sechs Tore, drei Platzverweise und jede Menge überzogene Härte.
Landesliga-Spitzenreiter Spvgg Sterkrade-Nord fand gut ins Spiel und ging bereits in der Anfangsphase durch ein Tor von Stürmer Julius Ufer in Führung. Kurz darauf, der 1. FC Mönchengladbach hatte gerade in Rechtsaußenposition einen Freistoß ausgeführt, ertönte ein Pfiff des Unparteiischen Rolf Kramer: Sterkrades Celil Kuzu sah die Rote Karte für eine Ohrfeige. Es war nicht die erste Nickeligkeit, doch diese führte zu einem Elfmeter und dem Ausgleich durch Oguz Ayan (siehe Video unten). Sterkrade ging unbeeindruckt hyperaggressiv zu Werke, sah sich in Unterzahl gleichwohl in die Defensive gedrängt. Ex-ETBer Marcel Dietz (einen Torwart mit der Rückennummer 10 hatte Uhltra jr bislang noch nicht gesehen) klärte todesmutig gegen den von Leonard Lekaj angespielten Vincent Boldt (24.´), dann jagte Durukan Celik das Leder aus der Distanz ins Netz. Kommentar der Gladbacher Bank: "Den macht der sein Leben lang nicht mehr." Ayan verpasste vor der Pause gleich zweimal das 3:1, das wohl die Vorentscheidung gebracht hätte. Auch Sterkrade kam in der Nachspielzeit zu zwei guten Chancen.
Noch unruhiger als ohnehin schon wurde es an der Seitenlinie, als Sterkrade in der 56. Minute den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Die Referees entschieden zunächst auf Abseits, gaben nach kurzer Beratung aber Schiedsrichterball, was keiner der Gäste aus Oberhausen nachvollziehen konnte. Der FC fuhr nun einen Konter nach dem anderen, brachte den letzten Pass aber nicht an den Mann. Auch Pech kam hinzu: Innenverteidiger Marcel Schulz schoss aus fünf Metern freistehend über das leere Tor (77.´); kurz darauf parierte Marcel Dietz einen gefährlichen Schuss Oguz Ayans von linksaußen.
Wie nicht anders zu erwarten, rächte sich die miese Chancenverwertung der Gastgeber. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit köpfte Julius Ufer den Ausgleich. Sterkrades Trainer Julian Berg rastete komplett aus, verlor beim Jubeln kurzzeitig Armbanduhr und Ehering. Es kam aber noch besser für ihn und sein Team: Gladbachs Florian Wolters sah für ein Handspiel an der Seitenlinie die Rote Karte - die permanente Einwirkung der Gäste-Entourage hatte sich ausgezahlt. Damian Vergara köpfte den fälligen Freistoß ins Netz, kassierte für seinen Torjubel aber auch umgehend die Gelb-Rote Karte. Tief in der Nachspielzeit erzielte Joker Sverre Müller sogar noch das 2:4.
Sollte die Spvgg. Sterkrade-Nord den Aufstieg in die Oberliga Niederrhein schaffen, können sich die arrivierten Teams warm anziehen. Diese Duelle werden in keinerlei Hinsicht ein Zuckerschlecken.
1. FC M´gladbach: Türkoğlu - Lekaj,, Schulz, Wolters, Lavia - Schellhammer, Celik (35.´ Venhaus/ 90.´+2 Asano) - Öz (46.´ Forestal), Cakir, Boldt (79.´ Akiyama) - Ayan.
Sterkrade-Nord: Dietz - Roth, Biegierz, Mattern, Kuzu - Yolasan, Konarski - Jagalski (79.´ Bayram), Witte (70.´ Vergara), El-Dorr - Ufer (90.´+3 S. Müller).
Tore: 0:1 (6.´) Ufer, 1:1 (13.´/ FE) Ayan, 2:1 (32.´) Celik/ 2:2 (88.´) Ufer, 2:3 (90.´+2) Vergara, 2:4 (90.´+4) Schulz.
Rote Karten: Kuzu (11.´/ Tätlichkeit), Wolters (90.´+1/ Handspiel).
Gelb-Rote Karte: Vergara (90.´+2/ Unsportlichkeit).
Schiedsrichter: Rolf Kramer (SSV 07 Sudberg)
Zuschauer: 80
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Fotos: cso |
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