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20.08.2015 / cso Mobilansicht
B-Junioren-Kreispokal Oberhausen/Bottrop:
SUS 21 Oberhausen - Dostlukspor Bottrop 2:8 (2:3)
Slapstick hinter´m Schrottplatz

In Essen gibt es Heinzelmännchen. Wer das nicht glaubt, möge im Herzen des Ruhrgebiets einfach ´mal etwas Elektronikschrott an den Straßenrand stellen. Es dauert keinen Tag, und Fernseher, Kühlschrank, Mikrowelle & co sind wie von Geisterhand verschwunden. Die Heimatbasis der Heinzelmännchen heißt Ripshorster Straße. Hier, zwischen Gleisanlagen und dem Kanal, haben sich die kostenlosen Entsorgungsbetriebe hinter meterhohen Stahlwänden gemütlich eingerichtet und verwalten ihre Schätze, zu denen auch und insbesondere Altautos gehören. Kurzdenkende Zeitgenossen könnten die Heinzelmännchen-Story hiermit als abgeschlossen ansehen, doch wer häufiger beim auslandsjournal einschaltet, weiß, dass die Ripshorster Straße nur ein Zwischenlager ist. Weiter geht es für den Schrott nämlich häufig nach Afrika - ja, die Essener Heinzelmännchen sind maximal-pigmentiert -, wo er in vorhöllengleichen Deponien unter Missachtung aller Umwelt- und Arbeitsschutzstandards zerlegt wird, um winzige Mengen Metall zu recyclen. Die Stadt Essen hat als Gegenmaßnahme Halteverbotsschilder aufgestellt. [Lesenswertes zum Thema aus 2010 (WAZ)...und 2013 (WAZ)]

Die Fahrrad-Besichtigungstour über die Ripshorster Straße ergab sich für den Blog eher zufällig auf dem Weg zum Klaumer Bruch. Kaum anders zu erreichen als über diesen einen von vielen Schandflecken der Stadt Essen, liegt gleich hinter der Stadtgrenze etwas versteckt die Heimat von SUS 21 Oberhausen. Weitläufig und großzügig präsentiert sich der Klaumer Bruch, lauschige Plätzchen finden sich reichlich unter hübsch gewachsenen Bäumen, zwei Unterstände und vier Bänke laden zur Rast ein, dazu noch ein neu ausschauendes Vereinsheim; die Asche ist perfekt geglättet, die Linien frisch gezogen, die Torpfosten haben gelb-braunen Rost angesetzt. Heile Amateurfußballwelt.

Gespielt wurde am Klaumer Bruch natürlich auch: Zum Auftakt im U17-Kreispokal Oberhausen/Bottrop trafen sich am frühen Donnerstagabend SUS 21 und Dostlukspor Bottrop, beide beheimatet in der Kreisklasse - Bauernliga, wie man als Jugendlicher sagt. Oberhausens Justin Ballermann setzte das erste Ausrufezeichen und ermöglichte Can Sahin mit seinem halbhohen Schuss eine dankbare Flugeinlage. Unsicher wirkte Sahin fünf Minuten später mit dem Ball am Fuß, und nachdem auch die Abwehrspieler das Leder nicht aus der Gefahrenzone bekamen, spritzte Jonas Reyers dazwischen, um Jonas Herbst das 1:0 für Oberhausen aufzulegen. Im Gegenzug rutschte Hakan Altunsaban ein eher ungefährliches Schüsschen vom Spann, den SUS-Torwart Tim Rühl elegant mit dem Fuß klären wollte. Es blieb bei dem Versuch, denn Rühl trat über den Ball - 1:1.

So etwas kann passieren, hier aber setzte der Lapsus des Keepers eine groteske Verkettung von Unzulänglichkeiten in Gang. Die Uhltras haben ja schon manches Desaster mitangesehen, doch was nun geschah, toppte fast alles. Nach einer knappen Viertelstunde wurde das Mittelfeld als spielprägendes Element auf beiden Seiten weitgehend abgeschafft, der läuferische Einsatz bei den Hausherren auf ein Minimum reduziert, dazu gab es viele hohe Beine und tiefe Köpfe auf beiden Seiten, sodass es einem angst und bange werden konnte um die Gesundheit der Akteure. Marvin Sieberts 1:2 nach langem Ball von Macid Sen versetzte Dostlukspor in eine Art Offensivrausch: Drei Verteidiger und der Torwart blieben regungslos hinten, alle anderen griffen vogelwild an. Bezeichnend der zweikampffreie Sturmlauf von Innenverteidiger Sinan Irtürk vom eigenen Strafraum bis 10m vor das Tor von Tim Rühl, der nun aber sehr gut parierte, wie auch schon zuvor gegen einen Schuss von Hakan Altunsaban. Dass auch Dostlukspor massive Schwächen hatte, zeigte sich beim überraschenden Ausgleich, als SUS-Kapitän Jonas Reyers einen Sololauf über die linke Außenbahn aus spitzem Winkel abschließen konnte. Kurz vor der Pause versuchte es Ersin Karaman aus der Distanz für Dostlukspor: Rühl hielt unkonventionell, aber er hielt. Keine Abwehrmöglichkeit gab es hingegen, als Burak Alan in der Nachspielzeit Macid Sen anspielte und dieser wunderschön mit dem Außenrist das 2:3 erzielte. Es gibt Groundhopper, die mit diesem Schmankerl versöhnlich gestimmt nach Hause gefahren wären, doch als Uhltra bleibt man natürlich bis zum Schluss - zumal, wenn man in so schönem Ambiente Fußball gucken kann wie am Klaumer Bruch.

Dostlukspor Bottrop nahm die demotivierten Gastgeber in der zweiten Halbzeit nach Strich und Faden auseinander. Jerome Herz köpfte eine Flanke von rechts ins eigene Tor, Marvin Siebert erhöhte nach erneutem langen Ball aus dem Zentrum auf 2:5. Der eingewechselte Leon Blasch legte anschließend Kapitän Emin Mucuk von der Eckfahne erst das sechste Dostluktor auf, dann traf er selbst nach Vorarbeit von Burak Kök und Burak Alan. Marvin Siebert ersprintete sich kurz vor Schluss einen eigentlich verunglückten Freistoß von Alan und spielte zurück zu Mucuk - 2:8. Die in ihrem bemitleidenswerten Zustand doch irgendwie hochsympathische B-Jugend von SUS 21 Oberhausen ertrug all dies stoisch, weitgehend ohne Gegenwehr und stets ohne Aggressionen: Allein Jonas Reyers hatte noch eine gute Torchance, die Can Sahin aber mit seinen Fäusten entschärfte (62.´).

Die zurecht siegreiche U17 von Dostlukspor trifft in der 2. Runde des Kreispokals Oberhausen/Bottrop im September auf Schwarz-Weiß Alstaden.

SUS 21 U17: Rühl - Mathes, Barwich, Herz, Volkmuth - Dirkes, Ballermann, Marcinkowski, Reyers - Hardt, Herbst. Eingewechselt: Brauwers, Dizer, Brandenburg, Stockdreher.

Dostlukspor U17: Sahin - Alan, Kök, Irtürk, Bayram - Altunsaban - Kilic, Mucuk, Sen - Siebert, Karaman. Eingewechselt: Karabacak, Blasch.

Tore: 1:0 (11.´) Herbst, 1:1 (12.´) Altunsaban, 1:2 (17.´) Siebert, 2:2 (30.´) Reyers, 2:3 (40.´+1) Sen/ 2:4 (51.´/ ET) Herz, 2:5 (54.´) Siebert, 2:6 (63.´) Mucuk, 2:7 (66.´) Blasch, 2:8 (68.´) Mucuk.

Schiedsrichter: Cedric Gottschalk (SG Kaprys)

Zuschauer: 35


       
       
       
       
       
   
Fotos: cso
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