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04.05.2013 / cso Mobilansicht
npower Championship:
Watford FC - Leeds United 1:2 (1:1)
Packendes Finale in Englands Liga 2

Zweimal hatte die Bergische Hälfte der Uhltras in 2012 das Vergnügen gehabt, den englischen Groundhopper putajumperon zu Spielen seines 1881-Projekts begleiten zu dürfen. Da man sich hervorragend verstand, reifte die Idee, putajumperon einen Gegenbesuch abzustatten: "When is Watford´s last match in 2013?" "On May 4th." Da an diesem Tag nicht nur der FC Schalke 04 Geburtstag hat, sondern auch der schreibende Uhltra, war der Trip nach Watford schnell beschlossene Sache.

Dass es bei diesem Spiel der zweiten englischen Liga gegen Leeds United noch um etwas Bedeutendes gehen sollte, war zu diesem Zeitpunkt aber ganz und gar nicht vorherzusehen: Watford ging mit einer jungen Mannschaft in die Saison, die zu gut für die Gefahrenzone, aber vermutlich auch zu unerfahren für die Spitzenplätze sein würde. Nach einem erwartungsgemäß durchwachsenen Saisonstart steigerten sich die Hornets aber in einen wahren Rausch und hatten am letzten Spieltag Platz 3 und damit die Relegationsspiele sicher. Bei einem Punkt Rückstand auf Hull City und einem vorteilhaften Torverhältnis war aber noch mehr möglich: Ein Sieg gegen die jenseits von Gut und Böse befindlichen Whites aus Leeds, ein Unentschieden von Hull gegen den souveränen Meister Cardiff City, und Watford würde direkt in die Premier League aufsteigen. Das Drama nahm seinen Lauf...

Auf dem Weg an die Vicarage Road in Watford warteten aber zunächst einige Überraschungen auf den Blog: Zunächst stellte es sich nicht nur als unproblematisch heraus, sich in London mit einem Watford-Trikot zu bewegen, nein, die Fans beider Mannschaften fuhren sogar friedlich im gleichen Zug zum Spiel und marschierten bunt vermischt über die gleichen Wege zum Stadion. Von Polizei keine Spur, für Polizei kein Bedarf. Am Einlass in die herrlich britische Kampfbahn ein Drehkreuz mit Ticketlesegerät. Von Leibesvisitationen keine Spur, für Leibesvisitationen kein Bedarf. Was denn in dem Rucksack sei, wurde einer der beiden fußballaffinen Begleiter des Uhltras gefragt. "A bottle of water and a few snacks." "Okay." Von Durchsuchungen keine Spur, für Durchsuchungen kein Bedarf. Zäune oder Fangnetze gab es im Stadion natürlich auch nicht. Einzig und allein der Alkoholkonsum war dann doch reglementiert: Getrunken wird unter der Tribüne, nicht auf der Tribüne. Genügend Fans im ausverkauften Ground sollten dann auch in den Katakomben bleiben – Bier + Fernsehen schlägt Durst + Stadionatmosphäre...

Die Stimmung an der Vicarage Road brodelte Richtung Anpfiff dennoch immer höher, die "Yellow Army"-Rufe wurden immer lauter, und um 12:45 Uhr war es dann endlich so weit: Das Fußball-Drama in zwei Akten konnte beginnen. Watfords Trainer (engl.: Manager) und Ex-Weltklassespieler Gianfranco Zola musste dabei kurzfristig auf Stammtorwart Manuel Almunia verzichten, der sich beim Aufwärmen eine Zerrung am Knie zugezogen hatte. Für Almunia rückte Jonathan Bond in den Kasten.

Watford begann druckvoll, kam aber kaum zu klaren Torchancen: Pech für die Hornets, dass Schiedsrichter Graham Salisbury ein klares Foul von Michael Brown an Jonathan Hogg im Strafraum übersah (12.´) – es sollte nicht die einzige seltsame Entscheidung gegen die Gastgeber bleiben. Spielentscheidend ein rüdes Foul von Leeds´ Dominic Poleon acht Minuten später: Der Stürmer hatte Watfords Ikechi Anya in Torwart Bond gestoßen; dieser überschlug sich in der Luft und fiel benommen mit dem Gesicht auf den Ball. Eine Viertelstunde lang wurde der regungslos liegengebliebene Jonathan Bond behandelt und stabilisiert, bis er mit Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus abtransportiert werden konnte. Poleon sah für seine Rambo-Aktion skandalöserweise nur die Gelbe Karte und durfte weiterspielen.

Durch eine Verkettung tragischer Umstände kam somit A-Jugendtorwart Jack Bonham zu seinem Profi-Debüt, das gründlich in die Hose gehen sollte. Nach einem Missverständnis mit Joel Ekstrand war es ausgerechnet Dominic Poleon, der locker zum 0:1 einschieben konnte und sich vor dem Rookery-Stand mit den Hardcore-Fans (und natürlich auch dem Blog...) in Pose brachte. Almen Abdi, der nach einem feinen Spielzug quer über den Platz von Ikechi Anya bedient worden war, glich aber umgehend aus – ein Traumtor, das die 26 Pfund Eintritt schon alleine wert war.

Derweil an der Vicarage Road die erste Hälfte nach rekordverdächtigen 61 Minuten abgepfiffen wurde, ging einige Meilen weiter in Hull der Meister aus Cardiff in Front, und Watford war virtuell in der Premier League.

Mit einem Ohr an den Ergebnissen der Konkurrenz setzte Watford in der zweiten Halbzeit alles auf eine Karte, doch Abdi, Chalobah und Pudil fanden alle ihren Meister in Leeds United-Keeper Paddy Kenny, Kennern als ehemaliger Torwart der irischen Nationalmannschaft geläufig. Zu allem Überfluss drehte Hull dank dem ehemaligen Paderborn 07-Stürmer Nick Proschwitz das Spiel, ging 2:1 in Führung und vergab gegen zehn Cardiff-Spieler sogar noch einen Elfmeter.

Die Schlussphase in Watford wurde eingeleitet mit einem Jubelsturm über den 2:2-Ausgleich von Cardiff in der Nachspielzeit; die Tribüne bebte, und die Yellow Army – nach einem dummen Foul von Troy Deeney nur noch zu zehnt – gab das Äußerste, um durch einen Siegtreffer den Aufstieg perfekt zu machen. Hätte der denkbar schwache Schiedsrichter nach einem klaren Handspiel auf Elfmeter für Watford entschieden, wäre das Team von Gianfranco Zola wohl auch belohnt worden. Doch so beendete ein Konter von Ross McCormack, der den bedauernswerten Jack Bonham mit einem Chip überwand, in der neunzigsten Minute aber alle Träume.

Dass die Mannschaft von Watford FC nach dem Schlusspfiff dennoch mit einem Riesenapplaus bedacht wurde, spricht für die Fairness des Publikums: Pfiffe gab es keine, Randale auch nicht, und die drei Fans, die auf den Platz liefen, machten ein paar Diver im Strafraum, um dann unaufgefordert wieder auf die Tribüne zurückzukehren. Andere Länder, andere Sitten!

Watford hat nun in zwei Spielen gegen Lieblingsgegner Leicester City die Chance auf das große Play-Off-Finale im Wembley-Stadion. Der Blog verfolgt die Ergebnisse aus der Ferne und hofft auf ein Wiedersehen in der Premier League.

Watford FC: Bond (34.´ Bonham) - Doyley, Ekstrand, Cassetti - Anya (63.´ Vydra), Abdi, Chalobah, Hogg (83.´ Yates), Pudil - Deeney, Forestieri.

Leedes United: Kenny - Peltier, Lees, Pearce, Drury - Green (90.´ Hall), Varney, Brown (63.´ White), Tonge - Morison (10.´ Poleon), McCormack.

Tore: 0:1 Poleon (42.´), 1:1 Abdi (45.´+6)/ 1:2 McCormack (90.´+1).

Gelb-Rot: Deeney (61.´/ Ballwegschlagen, Foulspiel)

Schiedsrichter: Graham Salisbury (Lancashire)

Zuschauer: 16.968 (ausverkauft)


       
       
       
       
     
Fotos: cso (15), stg (4)
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